Treppen

Treppen nach Material
Folgende Treppentypen sind vor Allem aufgrund ihrer Materialien unterscheidbar. Die aufgeführten Konstruktionen sind in der Regel spezifisch für dieses Material.
Mauerwerk
Eine gemauerte Treppe hat immer eine Wand an den Seiten. Auf die Wände wird ein Gewölbe in Treppenneigung gemauert, auf das die Stufen gemauert werden.
Stahlbeton

Stahlbetontreppe
Diese kann eine Oberfläche aus allen als Bodenbelag geeigneten Stoffen haben. Die Massivtreppe kann ein vor Ort gegossenes Bauteil wie auch ein an den Einbauort geliefertes Fertigbauteil sein. Auch Kombinationen aus Fertigteil und Ortbeton sind möglich.
Bei der Laufplattentreppe handelt es sich um eine schräge Platte, auf der die Trittstufen als prismenförmige Blöcke direkt aufgebracht sind. Meist sind das Stahlbeton-Massivtreppen oder Stahlbeton-Fertigteiltreppen. Diese Treppen können unmittelbar nach dem Einbau genutzt werden.
Eine Belagtreppe ist eine Rohtreppe, meist eine Stahlbetontreppe, auf die ein geeigneter Belag als Nutzschicht aufgebracht wird.
Holz

Holztreppe
Treppen aus Holz werden seit der Frühgeschichte verwendet. Zuerst waren es Baumstämme, bei denen die Äste wie die Sprossen einer Leiter benutzt wurden, dann einfache Konstruktionen wie der sogenannte Steigbaum, der auf der ganzen Welt zu finden war. Aus diesem wurde die Einholm-Sägezahntreppe mit aufgesattelten Stufen entwickelt. Zwischen diesen einfachen Konstruktionen und modernen Holztreppen gibt es unzählige Variationen.
Üblich sind Balkentreppen, bei denen die Trittstufen auf einem Balken aufliegen, der auch Holm genannt wird. Bei einer aufgesattelten Treppe liegen die Trittstufen auf Tragholmen, die sägezahnförmig ausgeschnitten sind, daher wird diese Konstruktion auch „Sägezahntreppe“ genannt.
Bei Wangentreppen werden die Holzstufen in der seitlich laufenden Treppenwange verankert. Man spricht von einstemmen oder einschieben. Die Holzstufen werden in passende Stemmlöcher oder Nuten eingeschoben. Die Stufen werden mit der Wange verleimt und / oder verschraubt. Alternativ kann die Nut auch als Schwalbenschwanznut ausgebildet sein. Man unterscheidet zwischen halb und voll gestemmten Treppen. Bei der halb gestemmten Treppe entfällt die Setzstufe. Setzstufen können die Treppe nach unten abschließen, alternativ werden Bretter in eine durchgehende Nut in den Wangen eingesetzt, die dann eine weitgehend glatte Untersicht ergeben.
Möglich sind auch Bolzentreppen, bei denen jede Holzstufe mit der vorherigen und nächsten Stufe mit verspannten Bolzen verbunden ist.
Beim Faltwerk sind die einzelnen Trittstufen kraftschlüssig mit den Setzstufen verbunden und wandseitig mit Stahlbolzen befestigt.
Die handwerkliche Holztreppe wird vom Tischler oder Zimmerer gefertigt.
Gusseisen

Gusseiserne Treppe
Gusseiserne Treppen waren zu Beginn der industriellen Fertigung sehr beliebt. Heute findet man gusseiserne Treppen überwiegend als dekorative Spindeltreppen.
Stahl

Stahltreppe eines Aussichtsturms (Klausenturm, von unten nach oben fotografiert)
Bei der Stahltreppe sind die tragenden Teile wie Treppenwangen oder Treppenholme aus Profilstahl oder aus Stahlrohr gefertigt. Die Stufen können entweder aus Gitterrosten oder aus Riffelblechen gefertigt sein, verbreitet ist jedoch der Einsatz von Natur- und Betonwerksteinstufen, Holzstufen, estrichverfüllte Wannenstufen aus Blech sowie der Einsatz von begehbarem Glas. Die Treppengeländer und Handläufe können ebenfalls aus Stahl gefertigt sein.
Häufig findet man Stahltreppen im Industrie- und Gewerbebau und Not- oder Feuertreppen. Aufgrund der statischen Qualitäten und flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten werden Stahltreppen auch gern für repräsentative Treppen eingesetzt. Stahl ermöglicht sehr filigrane Konstruktionen, was auch im höherwertigen Wohnungsbau geschätzt wird.
Für den repräsentativen Bereich, in schwierigen Umweltverhältnissen und bei besonderen Anforderungen wird neben Stahl auch rostfreier Edelstahl eingesetzt.
Glas

Glastreppe
Seit in der Glasforschung Verbundgläser mit hoher Tragfähigkeit entwickelt wurden, experimentieren Architekten mit Glas als Material für Treppen. Als Stufenmaterial ist Glas inzwischen weit verbreitet, meist ist das Tragwerk der Treppe aus Stahl. Inzwischen gibt es weltweit jedoch auch einige Treppen, die ganz aus Glas sind. Aufgrund der hohen Kosten sind das allerdings Ausnahmen, die nur bei sehr hochwertigen Innenarchitekturen (zum Beispiel für Nobelboutiquen) zum Einsatz kommen.
Treppen nach Konstruktion [Bearbeiten]
Folgende Treppentypen sind vor Allem aufgrund ihrer Konstruktion unterscheidbar, wobei unterschiedliche Materialien zum Einsatz kommen können. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist die Lagerung der Treppenläufe.
Freitragende Treppen

Freitragende Treppe am Hauptbahnhof Darmstadt
Unter freitragenden Treppen versteht man Treppen mit Auflager oben und unten. Auch zweiläufige U-Treppen, bei denen das Zwischenpodest keinerlei Auflager hat, werden als freitragende Treppen bezeichnet.
Faltwerktreppen werden aus einem treppenlaufbreiten Blechstreifen durch ständiges Hin-und-Her-Falten hergestellt. Als Material wird überwiegend Riffelblech verwendet. Faltwerktreppen aus Holz sind nicht gefaltet, sondern werden aus verschiedenen Holzwerkstoffplatten durch Verleimung der Kanten hergestellt. Zusätzlich zur Verleimung werden verschiedenste Holzverbindungen eingesetzt, um eine ausreichend biegesteife Ecke zu erhalten.
Bei einer Bolzentreppe, oder genauer Tragbolzentreppe, sind die Treppenstufen untereinander mit Tragbolzen biegesteif verbunden.
Balkentreppen [Bearbeiten]
Bei Balkentreppen liegen die Trittstufen auf einem Träger auf, der auch Holm genannt wird. Der Träger besteht meist aus Holz, Brettschichtholz, Stahl oder Stahlbeton.
Einholmtreppen sind Treppen mit nur einem tragenden Balken aus Holz oder Stahl, auf dem die Stufen aufgesattelt sind. Die Trittstufen müssen kippsicher auf dem Holm befestigt sein, was durch Verstrebungen erreicht werden kann. Der Holm muss neben der Biegebelastung auch eine Drehbelastung aufnehmen können. Da der Holm meist in der Mitte der Treppe angeordnet ist, wird diese Konstruktion auch Mittelholmtreppe genannt. Die Zweiholmtreppe ist eine Treppe mit zwei tragenden Balken.
Werden die Stufen massiv ausgeführt, egal ob in Holz, Naturstein, Betonwerkstein oder Stahlbeton, so spricht man auch von einer Blockstufentreppe.
Wangentreppen

Zeichnung einer Wangentreppe
Eine Wange ist das tragende schrägliegende Bauteil links und rechts der Treppenstufe. Die linke Wange ist dabei die beim Treppaufgehen links liegende Wange. Als innere Wange, Freiwange oder Lichtwange wird die am Treppenauge liegende Wange bezeichnet. Die Wandwange liegt direkt an der Wand an oder ist mit einem Abstand von max. 6 cm von der Wandoberfläche abgerückt.
Eine Stufenwange hat keine über die gesamte Treppenlauflänge durchgehende schräge Ober- und Unterkante. Die Ober- und Unterkante der Stufenwange ist vielmehr in einem gleichmäßigen parallelen Abstand zu den Stufen und Setzstufen und hat somit ein stufenförmiges Aussehen.
Ein Krümmling oder Kröpfling ist die gebogene Verbindung von zwei die Richtung wechselnden Wangen oder Handläufen.
Den im Bild (Fig. 12. links) sichtbaren senkrechten Pfosten, an dem das Treppengeländer beginnt, nennt man Antrittpfosten. Er kann kunstvoll verziert sein, wird aber bei modernen Treppen eher nüchtern ausgeführt.
Die im Bild (Fig. 13. rechts) sichtbare senkrechte Holzsäule mit dem Abhängling gehört zu den Hängesäulen.
Andere Konstruktionsarten

Eingespannte Treppenstufen
Bei einer Kragstufentreppe sind die Stufen einseitig an bzw. in der Treppenhauswand als Kragarm befestigt. Die Treppenstufen sind meist Naturstein- oder Stahlbeton-Blockstufen.
Bei einer Abgehängten Treppe, auch als Harfentreppe bezeichnet, werden die Stufen an dünnen Seilen oder Stäben aus Edelstahl oder anderen geeigneten Materialien von der Decke abgehängt. Die Seile bzw. Stäbe sind meist zum Boden hin abgespannt. Diese Treppenart kann auch als Treppe mit tragendem Geländerholm ausgeführt werden. Hier übernimmt der bohlenförmige Holm, der zugleich auch als Handlauf genutzt wird, die anfallenden Kräfte der Abhängung. Das harfenähnliche Aussehen dieser Konstruktion gibt ihr den Namen.
Bei Schwebetreppen oder Schwebestufen werden die einzelnen Stufen kraftschlüssig mit der Wand verbunden und „schweben“ im Raum.